Drogenfahrt

Eine Drogenfahrt liegt vor, wenn jemand unter dem Einfluss illegaler oder psychoaktiver Substanzen – zum Beispiel Cannabis, Kokain, Amphetamine oder andere Betäubungsmittel – ein Kraftfahrzeug im Straßenverkehr führt. Drogenfahrten stellen nicht nur eine Gefahr für die Verkehrssicherheit dar, sondern haben auch erhebliche rechtliche Konsequenzen, insbesondere im Zusammenhang mit der medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU).

Rechtliche Folgen einer Drogenfahrt

Bereits bei geringen Mengen illegaler Substanzen im Blut handelt es sich mindestens um eine Ordnungswidrigkeit nach § 24a StVG (Straßenverkehrsgesetz). Typische Folgen sind Bußgeld, Punkte im Fahreignungsregister (Flensburg) und ein Fahrverbot. Bei deutlichen Ausfallerscheinungen oder konkreter Verkehrsgefährdung droht zusätzlich eine strafrechtliche Verfolgung nach § 316 StGB (Trunkenheit im Verkehr), was in der Regel zum sofortigen Entzug der Fahrerlaubnis führt.

Unabhängig vom Straf- oder Bußgeldverfahren wird häufig eine MPU angeordnet, um die generelle Fahreignung der betroffenen Person zu prüfen.

Wann folgt eine MPU nach einer Drogenfahrt?

Bereits eine einzige Drogenfahrt reicht in den meisten Fällen aus, damit die Fahrerlaubnisbehörde eine MPU fordert. Besonders kritisch bewertet werden:

  • Fahrten unter Einfluss sogenannter „harter“ Drogen wie Amphetamine, Kokain oder Opiate,
  • wiederholte Auffälligkeiten unter Cannabis,
  • Mischkonsum (z. B. Cannabis und Alkohol),
  • nachgewiesene Fahruntüchtigkeit oder andere gefährliche Situationen.

Bei einer MPU nach Drogenfahrt muss nachgewiesen werden, dass keine Abhängigkeit besteht und dass der Drogenkonsum dauerhaft eingestellt wurde.

Abstinenz und Vorbereitung

Wer nach einer Drogenfahrt zur MPU muss, benötigt meist einen Abstinenznachweis von mindestens sechs, oft sogar zwölf Monaten. Dieser Nachweis erfolgt nach strengen CTU-Kriterien durch Urinkontrollen oder Haaranalysen.

Zusätzlich verlangt die MPU eine intensive psychologische Aufarbeitung: Es wird überprüft, ob die Hintergründe der Drogenfahrt reflektiert wurden, wie man sein Verhalten geändert hat und ob Rückfälle ausgeschlossen werden können.

Hierbei hilft eine professionelle MPU-Beratung, die bei der Vorbereitung unterstützt, typische Fehler vermeidet und die Erfolgsaussichten deutlich verbessert.

Fazit

Eine Drogenfahrt hat nicht nur unmittelbare strafrechtliche Konsequenzen, sondern führt in den meisten Fällen zur MPU. Wer seinen Führerschein zurückbekommen will, muss eine dokumentierte Abstinenz nachweisen und glaubwürdig darstellen, dass er keine Drogen mehr konsumiert. Durch sorgfältige Vorbereitung und professionelle Begleitung lässt sich die MPU erfolgreich bewältigen.

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