MPU wiederholen bei derselben Prüfstelle – genau diese Frage stellen sich viele Betroffene, wenn sie beim ersten Versuch durchgefallen sind. Klar ist: Ohne Wiederholung gibt es den Führerschein nicht zurück. Doch darf man die Untersuchung immer wieder antreten? Und ist es besser, bei derselben Prüfstelle zu bleiben oder zu wechseln? In diesem Artikel erfahren Sie, wie oft man eine MPU machen kann und welche Möglichkeiten Sie bei der Wahl der Prüfstelle haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Was bedeutet „MPU wiederholen bei derselben Prüfstelle“ überhaupt?
Wer die MPU nicht besteht, muss sie wiederholen. Sie können frei entscheiden, ob bei derselben oder einer anderen Prüfstelle. - Wie oft kann man eine MPU machen?
Unbegrenzt. Es gibt keine gesetzliche Grenze. Jeder Versuch verursacht jedoch neue Kosten und sollte gut vorbereitet sein. - Weiß die Prüfstelle, dass ich schon durchgefallen bin?
Bei derselben Prüfstelle ja – dort ist das negative Gutachten bekannt. Bei einer anderen Prüfstelle nein – dort startet man ohne Vorinformationen. - Warum ist eine Beratung nach einem Fehlversuch so wichtig?
Das negative Gutachten sollte immer mit einer MPU-Beratung besprochen werden. Nur so lassen sich die Kritikpunkte gezielt aufarbeiten und beim nächsten Mal überzeugend darstellen.
Wie oft kann man eine MPU wiederholen?
Viele Betroffene sind überrascht, wenn sie nach einer nicht bestandenen Untersuchung erfahren, dass es für die Anzahl der Wiederholungen keine gesetzliche Grenze gibt. Das bedeutet: Wer durchfällt, darf die MPU so oft machen, bis ein positives Gutachten vorliegt. Ein zweiter oder dritter Anlauf ist also rechtlich genauso möglich wie ein vierter oder fünfter. Entscheidend ist allein, dass die Fahrerlaubnisbehörde am Ende ein positives Gutachten erhält, bevor sie den Führerschein zurückgibt.
Trotzdem sollte man sich keine falschen Hoffnungen machen. Eine MPU ist kein „Versuchsspiel“, das man beliebig oft probieren kann, bis es zufällig klappt. Mit jeder Wiederholung steigen die MPU Kosten deutlich an, denn jedes Gutachten muss erneut bezahlt werden. Je nach Fragestellung liegen die Gebühren schnell zwischen 400 und 900 Euro. Hinzu kommen weitere Ausgaben für medizinische Nachweise, etwa Abstinenzbescheinigungen oder Laborwerte, die zusätzlich mehrere hundert Euro kosten können.
Besonders wichtig wird an diesem Punkt die MPU-Beratung. Wer den ersten Versuch ohne professionelle Begleitung unternommen hat, sollte das jetzt dringend nachholen. Auch wenn eine Beratung bereits stattgefunden hat, diese aber nicht zielführend war, ist es sinnvoll, sich einen erfahrenen Berater zu suchen. Nur so lässt sich das negative Erstgutachten im Detail besprechen und verstehen: Welche Fehler wurden gemacht? Welche Fragen blieben unbeantwortet? Welche Verhaltensänderungen sind noch nicht glaubhaft dargestellt worden?
Dieses Vorgehen ist entscheidend, weil der Prüfer bei einer Wiederholung an derselben Prüfstelle in der Regel das erste negative Gutachten einsehen kann. Ohne Auseinandersetzung mit den dort genannten Punkten wirkt man schlecht vorbereitet und riskiert ein erneutes Scheitern. Mit einer qualifizierten Beratung hingegen lassen sich genau diese Schwachstellen systematisch aufarbeiten, was von den Gutachtern positiv wahrgenommen wird.
Kurz gesagt: Eine MPU kann beliebig oft wiederholt werden – erfolgreich wird es aber erst dann, wenn das negative Gutachten professionell aufgearbeitet und die Ursachen für das Scheitern beseitigt werden.
MPU wiederholen bei derselben Prüfstelle – Vor- und Nachteile
Sie sind rechtlich nicht verpflichtet, die MPU erneut bei der gleichen Stelle zu absolvieren. Sie haben die freie Auswahl – auch beim zweiten Versuch und können sich aussuchen, welche Begutachtungsstelle Ihnen am besten passt. Eine vollständige Übersicht aller aktuell zugelassenen Stellen finden Sie direkt bei der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt).
Vorteile, wenn man zur gleichen Prüfstelle zurückkehrt
- Aufarbeitung des negativen Gutachtens: Der Gutachter kennt Ihre vorherigen Schwächen und erwartet eine reflektierte Reaktion. Das ermöglicht Ihnen, gezielt auf die Kritikpunkte einzugehen.
- Transparenz und Entwicklung: Offener Umgang mit dem Fehlversuch wirkt seriös. Wer zeigt, dass er sich nicht versteckt, sondern eingearbeitet hat, punktet mit Glaubwürdigkeit.
- Praktische Nähe: Häufige MPU-Stellen sind räumlich gut erreichbar und haben ein großes Team. Die Wahrscheinlichkeit, erneut Ihnen persönlich zu begegnen, ist geringer.
Nachteile einer Wiederholung bei derselben Stelle
- Höherer Leistungsdruck: Das vorherige negative Gutachten liegt vor – Sie stehen unmittelbar in der Verantwortung, konkret nachzuweisen, dass sich etwas geändert hat.
- Datenlage bleibt bestehen: Die alte MPU ist einsehbar. Fehlt eine fundierte Vorbereitung, wirkt das unausgereift und kann erneut zum Scheitern führen.
- Wenig Anonymität: Der Gutachter hat Vorinformationen und kann Erwartungen übertragen. Das erschwert den „neutralen” Neustart.
Vorteile eines Wechsels zur anderen Prüfstelle
- Frischer Beginn: Die neue Stelle kennt das Erstgutachten nicht und bewertet Sie unvoreingenommen.
- Neutrale Sichtweise: Ohne Vorbelastung beginnt das Gespräch auf einer sachlicheren Ebene. Auch zeitlich engere Wiederholungen fallen weniger ins Gewicht.
- Psychologische Entlastung: Ein tatsächlicher Neuanfang erleichtert die mentale Vorbereitung – ganz ohne den Schatten des einstigen Versagens.
Wann kann eine Wiederholung bei derselben Prüfstelle sinnvoll sein?
- Wenn Sie teilbestanden haben oder konkrete Empfehlungen bekommen haben, die Sie leicht umsetzen können – z. B. ein weiterer Abstinenznachweis in einem Jahr, dann kann das Fortsetzen sinnvoll sein.
- Bei großen Stellen mit vielen Gutachtern ist die Wahrscheinlichkeit gering, erneut auf denselben Gutachter zu treffen – der „Bekanntheitsgrad“ in der Akte spielt hier eine kleinere Rolle.
Fazit – was bedeutet das für Sie?
- Die Wiederholung bei derselben Stelle bietet die Chance zur gezielten Auseinandersetzung mit dem Erstgutachten – wenn Sie gut vorbereitet und reflektiert antreten.
- Ein Wechsel gibt hingegen einen sauberen Neustart ohne Vorinformationen – psychologisch und pragmatisch oft angenehmer.
- Entscheidend ist: Die negative erste MPU sollte unbedingt gemeinsam im Rahmen einer MPU-Vorbereitung aufbereitet werden, ganz gleich, ob Sie bei derselben oder einer neuen Stelle antreten. So zeigen Sie, dass Sie die Hintergründe verstanden haben und sich nachhaltig verändert haben.
Weiß der Prüfer von meinem Durchfallen, wenn ich die Prüfstelle wechsle?
Viele Betroffene fragen sich, ob der neue Gutachter bei einem Wechsel zur anderen Prüfstelle weiß, dass bereits eine MPU nicht bestanden wurde. Die Antwort lautet: Nein. Negative MPU-Gutachten werden nicht automatisch an andere Begutachtungsstellen weitergeleitet.
Nur die Fahrerlaubnisbehörde erhält das negative Ergebnis, wenn Sie es einreichen und das sollten Sie unbedingt vermeiden. Ein negatives Gutachten einzureichen, verlängert nur die Probleme. Besser ist es, das Dokument ausschließlich für die eigene Aufarbeitung mit einem MPU-Berater zu nutzen.
Das bedeutet:
- Bei derselben Prüfstelle hat der Gutachter Einsicht in das alte Gutachten.
- Bei einer anderen Prüfstelle tritt man formal unvoreingenommen an, als wäre es der erste Versuch.
Wichtig bleibt: Auch wenn die neue Stelle nichts von der ersten MPU weiß, müssen Sie Ihre Vorbereitung ernst nehmen. Denn wenn die Antworten ähnlich ausfallen wie beim ersten Mal, werden dieselben Zweifel auftauchen – nur diesmal ohne direkten Aktenbezug.
Fazit – MPU wiederholen bei derselben Prüfstelle
Eine MPU kann grundsätzlich beliebig oft wiederholt werden. Ob Sie dabei zur gleichen Prüfstelle zurückkehren oder sich für eine andere entscheiden, bleibt Ihnen überlassen. Ein erneuter Versuch bei derselben Stelle hat den Vorteil, dass Sie gezielt auf die Kritikpunkte des negativen Erstgutachtens eingehen können. Das wirkt transparent und zeigt, dass Sie die Rückmeldungen ernst genommen haben.
Gleichzeitig bedeutet es aber auch, dass der Druck steigt: Der Gutachter kennt die früheren Schwächen und prüft genau, ob sich seitdem eine Veränderung ergeben hat. Ohne professionelle Unterstützung wirkt ein erneuter Versuch schnell halbherzig. Deshalb ist es entscheidend, das erste Gutachten gemeinsam mit einer qualifizierten MPU-Beratung zu besprechen und die dort genannten Punkte konsequent aufzuarbeiten.
Zusammengefasst: MPU wiederholen bei derselben Prüfstelle kann eine Chance sein, wenn Sie sich intensiv vorbereitet haben. Wer die Kritikpunkte ernst nimmt und seine Entwicklung nachvollziehbar darlegt, erhöht die Erfolgsaussichten erheblich.
FAQ
Wie oft kann man eine MPU machen?
Rein rechtlich unbegrenzt. Sie können die MPU so oft wiederholen, bis Sie ein positives Gutachten erhalten.
Muss ich die MPU bei derselben Prüfstelle wiederholen?
Nein. Sie haben immer die freie Wahl und können die Prüfstelle wechseln. Es gibt keine Verpflichtung, erneut bei derselben Stelle anzutreten.
Welche Vorteile hat es, die MPU bei derselben Prüfstelle zu wiederholen?
Sie können gezielt auf die Kritikpunkte aus dem negativen Gutachten eingehen und zeigen, dass Sie daran gearbeitet haben. Das wirkt transparent und glaubwürdig.
Welche Nachteile hat es, die MPU bei derselben Prüfstelle zu wiederholen?
Der Gutachter kennt das alte negative Gutachten. Ohne gründliche Vorbereitung entsteht zusätzlicher Druck, da dieselben Schwächen erneut auffallen könnten.
Brauchen Sie Unterstützung?
Unser Expertenteam von MPU-Doktor hilft Ihnen, Ihre MPU erfolgreich zu bestehen – mit kostenloser, unverbindlicher Beratung und einem maßgeschneiderten Angebot.
Weiß eine andere Prüfstelle, dass ich die MPU nicht bestanden habe?
Nein. Negative Gutachten werden nicht automatisch an andere Stellen weitergeleitet. Nur die ursprüngliche Prüfstelle hat Zugriff auf diese Informationen.
Wann ist es sinnvoll, die MPU bei derselben Prüfstelle zu wiederholen?
Vor allem dann, wenn Sie das erste Gutachten gemeinsam mit einer MPU-Beratung aufgearbeitet haben und nun überzeugend darlegen können, dass Sie die Kritikpunkte verstanden und Ihr Verhalten nachhaltig verändert haben.




