Wie lange dauert eine MPU? Ablauf & Dauer im Überblick 2025

Eine Uhr steht auf einer Straße

Inhalt auf dieser Seite

Wie lange dauert eine MPU – und wie läuft sie ab? Die eigentliche Untersuchung ist meist an einem einzigen Tag abgeschlossen und dauert nur wenige Stunden. Doch der gesamte MPU-Prozess kann sich über mehrere Monate hinziehen. Viele unterschätzen den Aufwand: Vorbereitung, Abstinenznachweise, Wartezeiten und das Gutachten selbst sorgen dafür, dass es deutlich länger dauert als gedacht. Wir zeigen Ihnen, wie lange die MPU tatsächlich dauert und was beim Ablauf vor Ort auf Sie zukommt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die MPU dauert länger, als viele denken und beginnt lange vor dem eigentlichen Testtag:
    Schon die Vorbereitung und Abstinenznachweise ziehen sich oft über 6 bis 15 Monate – je nach Delikt, Vorgeschichte und Fristen der Fahrerlaubnisbehörde.
  • Die eigentliche Prüfung besteht aus drei Teilen:
    Ärztliche Untersuchung, Leistungstest und das psychologische Gespräch. Viele scheitern nicht an medizinischen Werten – sondern daran, dass sie keine überzeugende Verhaltensänderung darlegen können.
  • Ein verspätetes Gutachten ist kein gutes Zeichen – aber auch kein schlechtes:
    Die MPU-Gutachten-Dauer liegt meist zwischen 7 und 21 Tagen. Eine lange Bearbeitungszeit bedeutet nichts über das Ergebnis – nur über die Auslastung der Stelle.

Wie lange dauert eine MPU Vorbereitung? Ablauf vor dem eigentlichen Gutachten

Bevor Sie überhaupt zur medizinisch-psychologischen Untersuchung antreten, beginnt ein oft monatelanger Vorlauf. Genau hier verstecken sich viele Zeitfallen, die die Dauer der MPU erheblich verlängern.

Aufforderung zur MPU: Wann beginnt der Ablauf der MPU wirklich?

Die MPU beginnt nicht erst am Tag der Untersuchung – sie startet bereits mit dem Schreiben der Fahrerlaubnisbehörde. Sobald Sie die Aufforderung erhalten haben, ein positives MPU-Gutachten vorzulegen, beginnt für viele eine Zeit voller Fragen, Unsicherheit und organisatorischer Hürden. Ab diesem Moment sind Sie in der Pflicht: Ohne rechtzeitige und vollständige Vorlage des Gutachtens droht der dauerhafte Entzug Ihrer Fahrerlaubnis. Doch bis Sie das Gutachten in den Händen halten, kann es dauern – nicht selten mehrere Monate. Denn der Ablauf der MPU umfasst weit mehr als nur den Untersuchungstag: Abstinenznachweise, Vorbereitungskurse und lange Wartezeiten bei den Begutachtungsstellen können die MPU-Dauer erheblich verlängern.

Abstinenznachweis: Wie lange dauert er – und wann brauchen Sie ihn?

Ein Abstinenznachweis ist in vielen Fällen verpflichtend – insbesondere bei Alkohol- oder Drogenauffälligkeit. Wie lange dieser Nachweis erbracht werden muss, hängt vom Einzelfall ab:

  • Bei Alkohol sind es meist 6 oder 12 Monate
  • Bei Drogen werden häufig 12 bis 15 Monate verlangt
  • Bei Cannabis ist ein Abstinenznachweis nicht immer zwingend erforderlich

Wichtig: Die Dauer der MPU verzögert sich deutlich, wenn Sie den Abstinenznachweis zu spät beginnen oder nicht lückenlos durchführen. Nur CTU-konforme Urinkontrollen oder Haaranalysen von zertifizierten Stellen werden überhaupt anerkannt.

Eine ausführliche Übersicht zu Dauer, Ablauf und Fallstricken finden Sie in unserem separaten Beitrag zu den Abstinenznachweisen bei einer MPU.

MPU Vorbereitung: Dauer, Ablauf und warum sie entscheidend ist

Je nach Fragestellung und Vorgeschichte dauert die MPU-Vorbereitung zwischen einigen Wochen und mehreren Monaten – bei Drogen- oder Alkoholproblemen meist länger als bei Punkten oder Straftaten. Die genaue Dauer des MPU-Vorbereitungskurs hängt auch davon ab, wie lange ein Abstinenznachweis geführt werden muss und ob zusätzliche Maßnahmen wie eine Suchtberatung, ein Anti-Aggressionstraining oder Gruppenkurse notwendig sind.

Der Ablauf einer typischen Vorbereitung umfasst:

  • Individuelle Einzelgespräche
  • Analyse des früheren Fehlverhaltens
  • Arbeit an Einstellungen, Rückfallprophylaxe und Verhaltensänderung
  • Vorbereitung auf das psychologische Gutachtergespräch

Ohne fundierte Vorbereitung fallen viele durch – meist nicht an medizinischen Werten, sondern an fehlender Einsicht oder Reflexion.

Weitere Informationen zu unseren Angeboten bei MPU-Doktor finden Sie hier:

Ablauf der MPU: Was passiert am Tag der Untersuchung und wie lange dauert die MPU?

Am Tag der MPU selbst wird es ernst – jetzt zählt jede Antwort. Doch was genau passiert eigentlich bei der Untersuchung? Wie lange dauert eine MPU wegen Drogen? Wie lange dauert eine MPU wegen Alkohol? Viele stellen sich die MPU als einen einzigen Test vor, doch in Wahrheit besteht sie aus mehreren Bausteinen, die alle bewertet werden. Der Ablauf der MPU ist klar strukturiert, aber nicht zu unterschätzen. Wer nicht weiß, was auf ihn zukommt, wirkt schnell unvorbereitet und das kann fatale Folgen haben.

Wer wählt die Begutachtungsstelle für die MPU aus?

Die Auswahl der Begutachtungsstelle liegt beim Betroffenen selbst. Die Führerscheinstelle schreibt Ihnen nicht vor, wo Sie die MPU absolvieren müssen – sie fordert lediglich ein positives MPU-Gutachten innerhalb einer bestimmten Frist. Zwar erhalten Sie meist eine Liste mit anerkannten Stellen in Ihrer Region, doch die endgültige Entscheidung treffen Sie selbst.

Wichtig: Es muss sich um eine amtlich anerkannte Begutachtungsstelle für Fahreignung (BfF) handeln. Eine vollständige Übersicht aller zugelassenen Stellen finden Sie auf der Website der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt).

Im Ablauf, Aufbau und in der fachlichen Beurteilung unterscheiden sich diese Stellen nicht – sie arbeiten alle nach denselben rechtlichen Grundlagen und Beurteilungskriterien. Unterschiede gibt es höchstens im Service, der Terminvergabe oder in der regionalen Auslastung, was wiederum die Dauer der MPU beeinflussen kann.

Was passiert vor dem MPU-Termin?

Bevor es zur eigentlichen Untersuchung kommt, übermittelt die Fahrerlaubnisbehörde die Führerscheinakte an die von Ihnen gewählte Begutachtungsstelle für Fahreignung. In dieser Akte enthalten ist auch die sogenannte Fragestellung, die den Rahmen der Begutachtung vorgibt. Sobald die Akte vollständig vorliegt und die Kosten für die MPU beglichen wurden, meldet sich die Begutachtungsstelle bei Ihnen zur Terminvereinbarung. Je nach Auslastung der Stelle kann es hierbei zu mehrwöchigen Wartezeiten kommen – ein weiterer Faktor, der die Dauer des gesamten MPU-Prozesses beeinflusst.

Wie läuft das MPU-Gutachten ab?

Der Tag der medizinisch-psychologischen Untersuchung beginnt mit Ihrer Anmeldung bei der gewählten Begutachtungsstelle. Dort weisen Sie sich mit einem gültigen Ausweisdokument aus und erhalten erste Unterlagen, meist in Form von Fragebögen. Diese erfassen grundlegende Informationen über Ihre Lebenssituation, Gesundheit und Vorgeschichte und dienen als Grundlage für die weitere Beurteilung.

Wichtig ist, dass Sie vorbereitet erscheinen: Idealerweise haben Sie zu diesem Zeitpunkt bereits Ihre medizinische und psychologische MPU-Beratung abgeschlossen. Falls notwendig, bringen Sie Nachweise wie Abstinenzbescheinigungen, Therapieunterlagen oder ärztliche Atteste mit – sie können entscheidend sein für die Einschätzung Ihrer Fahreignung.

Achten Sie darauf, am Untersuchungstag ausgeschlafen, nüchtern und konzentriert zu sein. Substanzen wie Alkohol, Drogen oder nicht deklarierte Medikamente haben in Ihrem Blut nichts zu suchen. Falls Sie auf ärztlich verordnete Mittel angewiesen sind, bringen Sie entsprechende Nachweise oder Beipackzettel mit und informieren Sie die untersuchende Person rechtzeitig.

Auch Ihr Auftreten zählt: Pünktlichkeit, respektvolles Verhalten und eine offene Gesprächshaltung wirken sich positiv auf die Gesamtbewertung aus. Diskussionen über die Sinnhaftigkeit der MPU, Schuldzuweisungen oder Verharmlosungen früherer Delikte hinterlassen hingegen einen schlechten Eindruck. Und: Wenn Sie sprachliche Unterstützung benötigen, sollten Sie frühzeitig eine Dolmetscherin oder einen Dolmetscher über die Begutachtungsstelle organisieren lassen.

Körperlich fit fürs Steuer? So läuft die medizinische Untersuchung ab

Im medizinischen Teil der MPU geht es darum festzustellen, ob Sie gesund und körperlich in der Lage sind, sicher am Straßenverkehr teilzunehmen. Dabei stehen nicht nur offensichtliche Einschränkungen im Fokus – auch Folgen von Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenkonsum können Ihre Fahreignung infrage stellen.

Wird die MPU beispielsweise wegen Alkoholauffälligkeit angeordnet, prüft der Arzt unter anderem, ob es Hinweise auf langfristigen oder riskanten Konsum gibt. Dabei geht es um frühere Trinkgewohnheiten, aktuelle Abstinenzphasen und mögliche gesundheitliche Schäden – insbesondere an der Leber. Bei Drogen oder Medikamenten wird analog untersucht, ob körperliche Beeinträchtigungen oder Abhängigkeit vorliegen.

Brauchen Sie Unterstützung?

Unser Expertenteam von MPU-Doktor hilft Ihnen, Ihre MPU erfolgreich zu bestehen – mit kostenloser, unverbindlicher Beratung und einem maßgeschneiderten Angebot.

Kostenlos anfragen

Zur Untersuchung gehört in der Regel auch eine Blutentnahme, um bestimmte Laborwerte (z. B. Leberwerte, CDT, EtG) zu kontrollieren. Außerdem erwartet Sie ein einfacher Test der Koordination: Das kann das Balancieren auf einer Linie, das Berühren der Nasenspitze mit dem Finger oder das Stehen auf einem Bein sein – einfache Übungen, die Rückschlüsse auf Konzentrations- und Bewegungsfähigkeit zulassen.

Leistungstest bei der MPU: Wie läuft er ab und wie lange dauert er?

Ein zentraler Bestandteil im Ablauf der MPU ist der sogenannte Leistungstest. Viele fragen sich: Wie lange dauert diese Prüfung überhaupt und was wird getestet? In der Regel nimmt der computergestützte Test etwa 30 bis 45 Minuten in Anspruch – je nach Anbieter und Ablauf. Dabei werden unter anderem Ihre Reaktionsgeschwindigkeit, Konzentration und Aufmerksamkeit geprüft. All das sind Fähigkeiten, die für die sichere Teilnahme am Straßenverkehr unerlässlich sind.

Doch je nach Grund der Begutachtung – ob wegen Alkohol, Drogen, Punkten oder Straftaten – kann der Test unterschiedlich gewichtet werden.

MPU bei Alkohol: Wie sich frühere Trinkgewohnheiten auf die Leistung auswirken

Bei einer MPU wegen Alkohol prüfen die Gutachter nicht nur medizinische Werte, sondern auch, ob es Hinweise auf verminderte Reaktionsfähigkeit oder Konzentration gibt. Ein auffälliger MPU Reaktionstest kann andeuten, dass der frühere Alkoholkonsum Spuren hinterlassen hat – was sich negativ auf das MPU-Gutachten auswirken kann.

MPU bei Drogen: Ablauf des Leistungstests und typische Risiken

Wer zur MPU wegen Drogen muss, durchläuft denselben Leistungstest, doch die Anforderungen sind besonders hoch. Substanzen wie Amphetamine, Kokain oder Opiate können kognitive Einschränkungen hinterlassen, die sich im Test zeigen. Auch wenn der Konsum bereits Monate zurückliegt, ist die Dauer des MPU-Gutachten durch solche Rückstände mitentscheidend für das Gesamtergebnis.

MPU bei Cannabis: Wie der Ablauf bei Cannabiskonsum aussieht

Der Ablauf der MPU bei Cannabiskonsum enthält ebenfalls den Reaktionstest. THC beeinflusst Aufmerksamkeit und Wahrnehmung – mitunter noch lange nach dem Konsum. Die Gutachter achten deshalb genau darauf, wie schnell und zielgerichtet Sie Aufgaben bearbeiten. Ein schwaches Ergebnis im Test kann Fragen zur Fahreignung und Dauer der Abstinenz aufwerfen.

MPU bei Punkten: Wie läuft die MPU bei Verkehrsverstößen ab?

Auch bei einer MPU wegen Punkten ist der Leistungstest Teil des Verfahrens. Zwar steht hier das Verkehrsverhalten im Vordergrund, doch auch in diesen Fällen wird geprüft, ob Reizverarbeitung und Reaktionsvermögen den Anforderungen im Straßenverkehr genügen. Wer hier schlecht abschneidet, riskiert, dass das MPU-Gutachten länger dauert – oder negativ ausfällt.

MPU bei Straftaten: Reaktionstest und psychophysische Stabilität

Im Rahmen einer MPU wegen Straftaten kann der Ablauf der MPU um Fragen zur Impulssteuerung ergänzt werden. Der Reaktionstest kann dann Hinweise geben, ob es Defizite im Bereich der Aufmerksamkeit oder der Selbstkontrolle gibt – etwa durch impulsives Verhalten, das sich auch im Alltag oder im Straßenverkehr auswirken kann.

Psychologisches Gespräch bei der MPU: Ablauf, Fragen & Dauer

Das psychologische Gespräch ist der entscheidende Teil der MPU und zugleich der häufigste Stolperstein mit dem größten Einfluss auf die Durchfallquote bei der MPU. Hier entscheidet sich, ob Sie Ihre Fahrerlaubnis zurückbekommen oder nicht. Ziel des Gesprächs ist es, Ihre Einsicht in das frühere Fehlverhalten, Ihre Verhaltensänderung und Ihre Zukunftsplanung glaubhaft darzustellen. Gutachter prüfen dabei nicht nur, was Sie sagen, sondern vor allem, wie schlüssig, reflektiert und stabil Ihre Haltung wirkt.

Viele Betroffene unterschätzen diesen Teil der Untersuchung. Es reicht nicht aus, sich pauschal zu entschuldigen oder zu beteuern, „so etwas nie wieder zu tun“. Die Gutachter sind geschult darin, oberflächliche Aussagen von echter Veränderung zu unterscheiden – und stellen gezielte Fragen, die Widersprüche schnell aufdecken.

Wie lange dauert das psychologische Gespräch? In der Regel zwischen 30 und 60 Minuten. Doch die tatsächliche Dauer hängt vom jeweiligen Fall ab: Je komplexer die Vorgeschichte, desto ausführlicher wird das Gespräch geführt. Wer gut vorbereitet ist, kann ruhig und überzeugend antworten – wer unvorbereitet erscheint, riskiert ein negatives Gutachten, das den gesamten MPU-Prozess verzögert.

Das psychologische Gespräch bei einer Alkohol-MPU

Wer die MPU wegen Alkohol absolvieren muss, wird im psychologischen Gespräch besonders gründlich zu seinem Trinkverhalten vor dem Führerscheinverlust befragt. Der Gutachter möchte verstehen, wie es zu den alkoholbedingten Auffälligkeiten im Straßenverkehr kam, wie die damalige Lebenssituation aussah – und was sich seitdem verändert hat.

Ein zentrales Thema ist die Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsumverhalten. Pauschale Aussagen wie „Ich trinke jetzt einfach nichts mehr“ reichen meist nicht aus. Entscheidend ist, ob Sie Ihre persönliche Trinkmotivation, Risikofaktoren und Rückfallgefahren erkannt haben und einen realistischen Umgang damit gefunden haben – egal ob Sie heute abstinent leben oder kontrolliert trinken.

Auch die Dauer der Abstinenz oder der Nachweis eines veränderten Konsummusters spielt eine Rolle. Wer beispielsweise nur wenige Wochen vor der MPU mit dem Alkoholstopp begonnen hat, wird häufig als nicht stabil genug eingeschätzt. Umso wichtiger ist es, im Gespräch konkrete Veränderungen, Schutzstrategien und eine glaubhafte Distanz zum früheren Verhalten darzustellen.

Das psychologische Gespräch bei einer Drogen-MPU

Wer wegen Drogenkonsum zur MPU muss, wird im psychologischen Gespräch mit kritischen Fragen konfrontiert: Wie kam es zum Konsum? Welche Substanzen wurden konsumiert? Gab es Kontrollverlust? – und vor allem: Was hat sich seitdem verändert? Der Gutachter möchte erkennen, dass Sie sich ehrlich mit Ihrem früheren Verhalten auseinandergesetzt haben und heute in der Lage sind, dauerhaft abstinent und stabil zu leben.

Besonders bei Drogen wird Wert auf eine tiefergehende Reflexion gelegt. Aussagen wie „Ich nehme nichts mehr“ wirken ohne nachvollziehbare Erklärung unglaubwürdig. Gefragt sind konkrete Antworten: Was hat sich verändert? Welche Risiken bestehen weiterhin? Welche Schutzfaktoren sichern Ihre Abstinenz ab?

Entscheidend ist, dass Sie das Thema nicht verharmlosen, sondern zeigen, dass Sie den Ernst der Lage verstanden haben. Wer glaubhaft reflektiert und stabile Veränderungen nachweisen kann – z. B. durch eine professionelle MPU-Vorbereitung oder begleitende Maßnahmen wie eine Suchtberatung -, hat gute Chancen auf ein positives Gutachten.

Cannabis und MPU: Worauf es im Gespräch wirklich ankommt

Bei einer MPU wegen Cannabiskonsum legen die Gutachter besonderes Augenmerk auf Ihre Einstellung zur Droge – und darauf, ob Sie die Trennung zwischen Konsum und Fahren verstanden und dauerhaft verinnerlicht haben. Im psychologischen Gespräch wird daher genau hinterfragt, wann und wie häufig konsumiert wurde, ob Kontrollverlust bestand und wie Sie heute mit dem Thema umgehen.

Dabei reicht es nicht, nur zu sagen, man konsumiere „jetzt eben nicht mehr“. Entscheidend ist, dass Sie die Risiken erkannt haben, die eigene Konsumgeschichte reflektieren können und nachvollziehbar erklären, was sich im Denken und Handeln konkret verändert hat.

Gerade bei Cannabis besteht oft die Tendenz, den Konsum zu verharmlosen – etwa mit Aussagen wie „Das machen doch alle“. Solche Argumente führen selten zum Erfolg. Stattdessen sollten Sie zeigen, dass Sie Verantwortung übernehmen und konkrete Strategien entwickelt haben, wie Sie zukünftig drogenfrei und verkehrstauglich bleiben – etwa durch klare Lebensveränderungen, neue Routinen oder professionelle Hilfe.

MPU wegen Punkten: Wenn das Fahrverhalten zum Problem wird

Wer zur MPU wegen zu vieler Punkte muss, steht nicht wegen Substanzkonsum vor dem Gutachter, sondern wegen wiederholtem Fehlverhalten im Straßenverkehr – etwa durch zu schnelles Fahren, Drängeln, Handy am Steuer oder andere Ordnungswidrigkeiten.

Im psychologischen Gespräch geht es darum zu klären, warum es immer wieder zu Regelverstößen gekommen ist, ob ein Muster hinter dem Verhalten steckt und ob sich dieses inzwischen glaubhaft geändert hat. Besonders kritisch wird es, wenn sich eine geringe Frustrationstoleranz, überhöhte Risikobereitschaft oder mangelnde Rücksichtnahme erkennen lassen.

Der Gutachter will sehen, dass Sie Ihre Einstellung zum Straßenverkehr überdacht haben. Es reicht nicht zu sagen, man werde „jetzt eben vorsichtiger fahren“. Stattdessen sollten Sie erläutern, warum es früher zu den Verstößen kam, was Sie daraus gelernt haben und wie Sie sich heute bewusst anders verhalten – z. B. durch ein verändertes Zeitmanagement, den bewussten Umgang mit Stress oder gezielte Verhaltensänderung.

MPU nach Straftaten: Wenn es um mehr geht als nur ums Fahren

Bei einer MPU nach Straftaten steht oft nicht der Straßenverkehr im Vordergrund, sondern das generelle Sozialverhalten. Häufig geht es um Aggressionsdelikte, Körperverletzung, Nötigung, Fahren ohne Fahrerlaubnis oder auch Gewalt im Straßenverkehr. Der Gutachter möchte herausfinden, ob Sie heute ausreichend Impulskontrolle, Verantwortungsbewusstsein und Einsicht zeigen und ob ähnliche Vorfälle in Zukunft ausgeschlossen werden können.

Im psychologischen Gespräch müssen Sie glaubhaft darlegen, was Sie zum damaligen Verhalten getrieben hat, welche inneren Muster oder Umstände dazu geführt haben, und vor allem: Was sich seitdem verändert hat. Oberflächliche Reue oder Schuldzuweisungen („Der andere hat angefangen“) wirken unglaubwürdig.

Brauchen Sie Unterstützung?

Unser Expertenteam von MPU-Doktor hilft Ihnen, Ihre MPU erfolgreich zu bestehen – mit kostenloser, unverbindlicher Beratung und einem maßgeschneiderten Angebot.

Kostenlos anfragen

Wichtig ist, dass Sie Verantwortung übernehmen, reflektieren und zeigen können, dass Sie aus dem Vorfall gelernt haben. Wer begleitende Maßnahmen wie Anti-Aggressionstrainings, psychologische Beratung oder Sozialkompetenzkurse gemacht hat, sollte das aktiv einbringen – idealerweise mit Nachweisen.

MPU-Gutachten dauert lange – ist das ein gutes Zeichen?

Viele Betroffene fragen sich: „Mein MPU-Gutachten dauert lange – ist das ein gutes Zeichen?“ Die kurze Antwort: nicht unbedingt. Die Dauer eines MPU-Gutachtens sagt in den meisten Fällen nichts über das Ergebnis aus. Verzögerungen entstehen oft durch organisatorische Gründe – etwa Urlaubszeiten, hohe Auslastung oder fehlende Unterlagen. Wie lange ein MPU-Gutachten dauert, variiert: Meist liegt der Zeitraum zwischen 7 und 21 Tagen, manchmal auch länger. Ein verspätetes Gutachten ist also kein verlässlicher Hinweis auf ein positives oder negatives Ergebnis. Wer Gewissheit haben will, muss auf die offizielle Zustellung warten – alles andere ist reine Spekulation.

Nicht bestanden – und jetzt?

Wer die MPU nicht besteht, muss sie auf eigene Kosten wiederholen – frühestens nach einigen Wochen, manchmal auch erst nach weiteren Nachweisen oder Maßnahmen. In manchen Fällen erhalten Sie ein positives Gutachten mit Auflagen: Dann müssen Sie z. B. einen Kurs nach § 70 FeV absolvieren, bevor die Fahrerlaubnis neu erteilt wird. Auch das kostet Zeit – und Geld.

Wer die MPU besteht, bekommt ein positives Gutachten und kann dieses bei der Fahrerlaubnisbehörde einreichen. Dort wird über die Neuerteilung der Fahrerlaubnis entschieden – meist erfolgt diese nach wenigen Tagen bis Wochen, sofern alle Unterlagen vollständig sind.

Lohnt sich die Anfechtung eines MPU-Gutachtens durch einen Anwalt?

Ein negatives MPU-Gutachten ist kein Verwaltungsakt, sondern ein privat erstelltes Gutachten, das Sie freiwillig bei der Fahrerlaubnisbehörde einreichen. Deshalb kann es nicht direkt angefochten oder beklagt werden. Wenn Sie das Gutachten nicht einreichen, geschieht in der Regel nichts – aber Sie erhalten Ihren Führerschein auch nicht zurück.

Eine juristische Anfechtung ist nur möglich, wenn die Behörde auf Basis des Gutachtens eine Entscheidung trifft, z. B. die Neuerteilung der Fahrerlaubnis ablehnt. Erst dann entsteht ein anfechtbarer Verwaltungsakt. In diesem Fall kann ein Anwalt Widerspruch einlegen oder Klage vor dem Verwaltungsgericht erheben – was jedoch zeit- und kostenaufwendig ist und selten Erfolg hat, wenn das Gutachten inhaltlich schlüssig ist.

In der Praxis ist es meist sinnvoller, sich gezielt auf eine zweite MPU vorzubereiten – mit professioneller Unterstützung, um beim nächsten Mal zu bestehen.

Fazit: Wie lange dauert eine MPU?

Die Dauer einer MPU ist von mehreren Faktoren abhängig – ein fester Zeitrahmen lässt sich deshalb kaum pauschal nennen. Die eigentliche Untersuchung dauert meist nur einen Tag, bestehend aus ärztlicher Untersuchung, Reaktionstest und psychologischem Gespräch. Doch der gesamte MPU-Ablauf zieht sich häufig über mehrere Wochen bis Monate.

Ausschlaggebend sind vor allem:

  • die Dauer der Abstinenz (z. B. 6 bis 15 Monate bei Alkohol oder Drogen),
  • die Vorbereitung (oft mehrere Wochen, je nach Delikt),
  • die Wartezeit auf einen Termin bei der Begutachtungsstelle und
  • die Gutachtenerstellung (ca. 1-3 Wochen nach der Untersuchung).

Besonders wer sich nicht ausreichend vorbereitet oder mit dem Abstinenznachweis zu spät beginnt, verlängert die MPU erheblich. Wer den Überblick behalten möchte, sollte frühzeitig planen und gegebenenfalls professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen.

FAQ – Fragen zur der Dauer und dem Ablauf der MPU

Wie lange dauert eine MPU insgesamt?

Viele fragen sich: „Wie lange dauert eine MPU wirklich?“ – Die MPU-Prüfung selbst dauert nur einen Tag, bestehend aus ärztlicher Untersuchung, Reaktionstest und psychologischem Gespräch. Doch der gesamte Ablauf der MPU kann sich durch Abstinenznachweise, Vorbereitung und Terminvergabe über mehrere Monate ziehen.

Wie lange dauert eine MPU-Vorbereitung?

Eine gute Vorbereitung dauert je nach Fall zwischen vier Wochen und mehreren Monaten – vor allem bei Alkohol- oder Drogenfragestellungen. Je intensiver die Vorbereitung, desto höher die Erfolgschancen.

Wann kommt das MPU-Ergebnis und was tun, wenn es auf sich warten lässt?

Die MPU Ergebnis-Dauer liegt normalerweise bei 7 bis 21 Tagen. Wird das MPU-Gutachten deutlich später zugestellt, liegt das meist an organisatorischen Gründen – z. B. Auslastung oder Rückfragen. Ein langes Warten ist kein sicheres Zeichen für ein positives oder negatives Ergebnis.

Was passiert, wenn ich die MPU nicht bestehe?

Wenn Sie durch die MPU-Prüfung fallen, können Sie sie wiederholen. Außerdem müssen Sie das Gutachten selbst zahlen. Tipp: Eine fundierte Vorbereitung reduziert das Risiko eines negativen Ergebnisses deutlich.

Kann ich den Ablauf der MPU beschleunigen?

Nur bedingt. Sie können selbst dafür sorgen, dass Sie frühzeitig mit dem Abstinenznachweis, der Vorbereitung und der Auswahl der Begutachtungsstelle beginnen. Dadurch lässt sich der Ablauf der MPU straffen – vollständig beschleunigen lässt sich der Prozess jedoch nicht.

Aus welchen Teilen besteht die MPU am Testtag?

Die MPU besteht aus vier Teilen: Anmeldung mit Fragebögen, ärztliche Untersuchung, Leistungstest (z. B. Reaktion) und das psychologische Gespräch. Alles findet meist an einem Tag statt und dauert insgesamt rund drei bis vier Stunden.











Über den Autor

Die neuesten Beiträge aus unserem Ratgeber