E-Scooter MPU nach Alkohol: Was viele nicht wissen!

Junge Menschen, die E-Scooter fahren

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E-Scooter MPU wegen Alkohol – was viele für einen schlechten Scherz halten, ist längst Realität. Schon eine alkoholisierte E-Scooter-Fahrt kann Ihnen sowohl den Führerschein als auch den Versicherungsschutz kosten. Denn ab 1,1 Promille gilt eine E-Scooter-Fahrt als Straftat, und ab einer Promillegrenze von 1,6 ordnet die Fahrerlaubnisbehörde in der Regel eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) an. In diesem Beitrag erfahren Sie, ab wann die MPU beim E-Scooter droht, welche gesetzlichen Grundlagen gelten und warum es auch versicherungsrechtlich teuer werden kann.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die MPU droht auch auf dem E-Scooter – und oft schneller als gedacht:
    Fahren Sie mit 1,1 Promille oder mehr E-Scooter, begehen Sie eine Straftat. Ab 1,6 Promille ordnet die Fahrerlaubnisbehörde in der Regel eine MPU an. Selbst ohne Führerschein riskieren Sie eine Sperrfrist für die spätere Ersterteilung.
  • Viele unterschätzen den Ablauf – und scheitern am psychologischen Gespräch:
    Die MPU besteht aus medizinischer Untersuchung, Leistungstest und einem ausführlichen psychologischen Gespräch. Ohne fundierte Vorbereitung wird die erforderliche Einsicht oft nicht überzeugend dargestellt.
  • Alkohol kostet nicht nur den Führerschein – sondern oft auch den Versicherungsschutz:
    Da der E-Scooter als Kraftfahrzeug gilt, entfällt bei Alkohol die Leistungspflicht der Versicherung. Im schlimmsten Fall zahlen Sie Unfallschäden aus eigener Tasche – zusätzlich zur MPU und möglichen strafrechtlichen Folgen.

Gesetzliche Grundlage: Warum bei Alkohol auf dem E-Scooter eine MPU droht

Die rechtlichen Regelungen für E-Scooter sind streng – und oft vielen nicht bekannt. Laut § 13 Satz 1 Nr. 2c der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) wird eine MPU angeordnet, wenn jemand ein Fahrzeug mit einer Blutalkoholkonzentration (BAK) von 1,6 Promille und mehr oder einer Atemalkoholkonzentration von 0,8 mg/l im Straßenverkehr führt. Dabei gilt der E-Scooter rechtlich nicht als Spielzeug, sondern als Kraftfahrzeug – und wird damit ähnlich wie ein Auto behandelt.

Auch unterhalb dieser Grenze drohen Konsequenzen: Bereits ab 0,5 Promille handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, ab 1,1 Promille um eine Straftat nach § 316 StGB, wenn keine Ausfallerscheinungen vorliegen. Bei auffälligem Fahrverhalten (z. B. Schlangenlinien, Stürze) kann schon ab 0,3 Promille eine relative Fahruntüchtigkeit angenommen werden – mit entsprechenden straf- und führerscheinrechtlichen Folgen.

Unsere Erfahrungswerte zeigen: Viele Betroffene waren sich nicht bewusst, dass der E-Scooter voll unter das Straßenverkehrsrecht fällt und stehen plötzlich vor einer MPU-Anordnung oder dem Entzug der Fahrerlaubnis.

MPU beim E-Scooter – auch in der Probezeit, ohne Führerschein oder bei Drogen

Viele denken, eine MPU beim E-Scooter sei nur für erfahrene Autofahrer relevant – doch das ist ein folgenschöner Irrtum. Besonders Fahranfänger in der Probezeit sind betroffen: Schon bei einem einmaligen Verstoß unter Alkoholeinfluss drohen eine Verlängerung der Probezeit, ein verpflichtendes Aufbauseminar – und in vielen Fällen die Anordnung einer MPU.

Auch wer noch keinen Führerschein besitzt, kann durch eine E-Scooter-Alkoholfahrt zur MPU verpflichtet werden. Denn die Behörde prüft in solchen Fällen die grundsätzliche Fahreignung. Die Folge: Ohne bestandenes MPU-Gutachten erhalten Sie keinen Führerschein – in manchen Fällen wird sogar eine Sperrfrist für die Ersterteilung verhängt.

Wichtig ist auch: Nicht nur Alkohol, sondern auch Drogenkonsum auf dem E-Scooter kann zur MPU führen. Wer unter dem Einfluss von Cannabis, Kokain oder Amphetaminen auffällt, wird von der Fahrerlaubnisbehörde in der Regel zur MPU wegen Drogen aufgefordert – oft mit strengeren Anforderungen an Abstinenznachweise und Verhaltensaufarbeitung.

Versicherungsschutz beim E-Scooter: Wer zahlt bei Alkohol am Lenker?

Bei einer Alkoholfahrt mit dem E-Scooter riskieren Sie nicht nur strafrechtliche Konsequenzen und eine mögliche MPU, sondern geraten auch schnell in ernsthafte versicherungsrechtliche Schwierigkeiten. Da der E-Scooter rechtlich als versicherungspflichtiges Kraftfahrzeug gilt – ähnlich wie ein Mofa oder Roller -, greifen hier dieselben strengen Regelungen.

Verursachen Sie unter Alkoholeinfluss einen Unfall, stellt sich Ihre Haftpflichtversicherung in der Regel quer: Sie reguliert den Schaden nicht oder fordert das ausgezahlte Geld von Ihnen zurück. Im Klartext: Sie bleiben selbst auf dem Schaden sitzen – oft in Höhe von mehreren tausend Euro.

Auch eine vorhandene Teil- oder Vollkaskoversicherung springt in solchen Fällen in der Regel nicht ein. Alkohol am Steuer gilt als grobe Fahrlässigkeit, die den Versicherungsschutz ausschließt. Unsere Erfahrungswerte zeigen: Viele Betroffene stehen nach der MPU zusätzlich vor hohen privaten Forderungen – ein doppelter Schlag, den man leicht hätte vermeiden können.

E-Scooter MPU: So läuft die Untersuchung nach einer Alkoholfahrt ab

Auch wenn Sie nur mit dem E-Scooter unterwegs waren, unterscheidet sich der Ablauf der MPU nicht von dem nach einer Autofahrt unter Alkoholeinfluss. Denn der Gesetzgeber macht bei der Beurteilung der Fahreignung keinen Unterschied zwischen Auto, Motorrad oder E-Scooter.

Die MPU besteht aus drei Hauptteilen:

  • einer medizinischen Untersuchung
  • einem leistungsspychologischen Test
  • einem psychologischen Gespräch, bei dem Ihre Einsicht und Verhaltensänderung im Mittelpunkt stehen

Hierbei geht es nicht um Reue allein, sondern um eine fundierte Aufarbeitung:

  • Warum haben Sie alkoholisiert den E-Scooter genutzt?
  • Was hat sich seitdem verändert?
  • Wie wollen Sie zukünftig sicherstellen, dass es nicht wieder passiert?

Unsere Erfahrungswerte zeigen: Viele unterschätzen gerade das psychologische Gespräch – dabei ist es häufig der entscheidende Teil für Bestehen oder Durchfallen. Ohne gute MPU-Vorbereitung scheitern viele Bewerber, obwohl sie eigentlich geeignet wären.

Abstinenznachweise oder kontrolliertes Trinken – was die MPU verlangt

Wer mit 1,6 Promille oder mehr auf dem E-Scooter oder im Auto unterwegs ist, muss in der Regel mit einer MPU rechnen. Die Begutachtungsstelle verlangt dann oft den Nachweis, dass Sie Ihren Alkoholkonsum dauerhaft unter Kontrolle haben.

Dazu gehören in vielen Fällen Abstinenznachweise – meist über 6 bis 12 Monate. Wie lange genau, hängt von Ihrer Vorgeschichte und der Einschätzung der Fahrerlaubnisbehörde ab.

Wichtig: Die Nachweise müssen lückenlos, offiziell und über zertifizierte Labore erfolgen. Wer zu spät beginnt oder Lücken aufweist, riskiert eine Ablehnung des Gutachtens – und damit zusätzliche Verzögerungen auf dem Weg zurück zum Führerschein.

Alternativ kann auch ein Konzept zum kontrollierten Trinken ausreichend sein – vor allem, wenn kein Hinweis auf Alkoholmissbrauch oder -abhängigkeit vorliegt. Dabei müssen Sie genau erklären, wie Sie Ihren Alkoholkonsum verändert haben. Zudem sollten Sie aufzeigen, welche Strategien zur Selbstkontrolle Sie anwenden und wie alltagstauglich diese sind.

Häufige Fragen zur MPU nach Alkoholfahrt mit dem E-Scooter

Muss ich zur MPU, wenn ich betrunken auf dem E-Scooter gefahren bin?

Ja. Bereits ab 1,6 Promille ist eine MPU in der Regel verpflichtend. Ab 1,1 Promille liegt eine Straftat vor, bei der die Fahrerlaubnisbehörde Ihre Fahreignung prüft. Auch unterhalb dieser Werte kann bei Ausfallerscheinungen eine MPU angeordnet werden.

Ich bin in der Probezeit – was bedeutet eine Alkoholfahrt mit dem E-Scooter für mich?

In der Probezeit wird eine E-Scooter-Fahrt unter Alkohol als schwerwiegender Verstoß gewertet. Die Folgen sind gravierend: Die Probezeit wird verlängert und ein Aufbauseminar ist verpflichtend. In vielen Fällen folgt zusätzlich eine MPU, bevor Sie den Führerschein behalten oder neu erhalten dürfen.

Ich habe keinen Führerschein – warum betrifft mich die MPU trotzdem?

Auch ohne Führerschein kann eine MPU angeordnet werden, wenn Sie betrunken mit dem E-Scooter fahren. Die Fahrerlaubnisbehörde prüft Ihre grundsätzliche Eignung, ein Kraftfahrzeug zu führen. Ohne bestandene MPU ist die Ersterteilung des Führerscheins gesperrt.

Zahlt meine Versicherung bei einem Unfall mit Alkohol auf dem E-Scooter?

In der Regel nein. Da E-Scooter als Kraftfahrzeuge gelten, verlieren Sie bei einer Alkoholfahrt meist den Versicherungsschutz. Die Haftpflicht kann Sie in Regress nehmen, und Kaskoversicherungen verweigern in der Regel die Zahlung wegen grober Fahrlässigkeit.

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