Der Konsum von Alkohol oder Drogen beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit erheblich – das Risiko von Unfällen und Verkehrsgefährdungen steigt deutlich an. Bereits geringe Mengen Alkohol oder psychoaktiver Substanzen verändern die Wahrnehmung, das Urteilsvermögen, die Reaktionsfähigkeit und führen zu einer gefährlichen Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Im Zusammenhang mit der medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) wird dieser Einfluss besonders kritisch bewertet, da die Fahrerlaubnisbehörde grundsätzlich davon ausgeht, dass unter Alkohol- oder Drogeneinfluss keine sichere Teilnahme am Straßenverkehr möglich ist.
Warum beeinträchtigen Alkohol und Drogen die Fahrtüchtigkeit?
Alkohol und Drogen wirken direkt auf das zentrale Nervensystem. Dadurch verändert sich die Wahrnehmung der Umgebung, das Reaktionsvermögen verlangsamt sich, und die Fähigkeit, Situationen korrekt einzuschätzen, nimmt drastisch ab. Gleichzeitig entsteht oft ein falsches Gefühl der Sicherheit und Kontrolle, was das Unfallrisiko weiter erhöht.
Bereits geringe Alkoholmengen (unter 0,5 Promille) oder kleinste Mengen psychoaktiver Substanzen (z. B. THC, Kokain oder Amphetamine) können genügen, um kritische Fehler beim Autofahren zu verursachen.
Rechtliche Konsequenzen von Alkohol oder Drogen im Straßenverkehr
Fahrten unter Einfluss von Alkohol oder Drogen führen mindestens zu Bußgeld, Punkten in Flensburg und Fahrverbot. Bereits bei 0,5 Promille Alkohol droht eine Ordnungswidrigkeit; ab 1,1 Promille spricht man von absoluter Fahruntüchtigkeit, was meist den sofortigen Führerscheinentzug und eine MPU zur Folge hat.
Bei Drogen gilt im Straßenverkehr eine strikte Null-Toleranz-Grenze: Bereits minimale Spuren illegaler Substanzen führen in der Regel zur sofortigen MPU-Anordnung und zum Entzug der Fahrerlaubnis.
Bedeutung für die MPU
Die MPU nach einer Alkohol- oder Drogenfahrt prüft, ob die betroffene Person verstanden hat, warum sie unter Einfluss gefahren ist und ob dauerhaft Veränderungen stattgefunden haben. Im MPU-Gespräch wird erwartet, dass der Einfluss von Alkohol oder Drogen auf die Fahrtüchtigkeit klar reflektiert wird:
- Warum wurde trotz Konsum gefahren?
- Wie stark wurde das eigene Risiko unterschätzt?
- Welche konkreten Veränderungen wurden eingeleitet, um dies in Zukunft zu verhindern?
Ohne glaubhafte Aufarbeitung dieser Fragen kann die MPU kaum bestanden werden.
Vorbereitung auf die MPU nach Alkohol oder Drogen
Die Vorbereitung sollte eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem früheren Verhalten beinhalten. Häufig wird ein dokumentierter Abstinenznachweis (nach CTU-Kriterien) verlangt, ebenso wie konkrete Strategien zur Vermeidung von Rückfällen. Eine professionelle MPU-Vorbereitung unterstützt dabei, die kritischen Punkte nachvollziehbar aufzuarbeiten und das Gespräch gut vorbereitet anzugehen.
Fazit
Alkohol und Drogen beeinträchtigen die Fahrtüchtigkeit erheblich und gefährden Verkehrssicherheit und Fahrerlaubnis. Wer wegen eines Vorfalls unter Alkohol- oder Drogeneinfluss zur MPU muss, sollte sich frühzeitig vorbereiten und nachweisen können, dass das eigene Fehlverhalten ernsthaft reflektiert und dauerhaft geändert wurde.
