Ein Alkoholscreening dient dem Nachweis von Alkoholkarenz – also der vollständigen Alkoholabstinenz – über einen bestimmten Zeitraum hinweg. Für viele Betroffene, die eine MPU wegen Alkohol absolvieren müssen, ist das Alkoholscreening ein zentraler Bestandteil der MPU-Vorbereitung. Es belegt objektiv, dass während der Nachweisdauer kein Alkohol konsumiert wurde – eine Grundvoraussetzung, um die medizinisch-psychologische Untersuchung erfolgreich zu bestehen.
Wer mit einer Blutalkoholkonzentration (BAK) von 1,6 Promille oder mehr am Steuer erwischt wurde oder bereits mehrfach durch Alkoholfahrten aufgefallen ist, muss der Fahrerlaubnisbehörde in der Regel eine lückenlose Abstinenz von sechs oder zwölf Monaten nachweisen – und zwar durch ein CTU-gerechtes Alkoholscreening.
Wie läuft ein Alkoholscreening für die MPU ab?
Das Screening erfolgt entweder über Urinkontrollen oder eine Haaranalyse – je nach individueller Situation. Urinkontrollen finden in der Regel unangekündigt statt. Die Labore informieren kurzfristig über den nächsten Termin, sodass Spontanität und Zuverlässigkeit gefragt sind. Die Abgabe erfolgt unter Sicht, um Manipulationen auszuschließen.
Bei Haaranalysen wird der Alkoholmarker Ethylglucuronid (EtG) im Haar untersucht. Dies erlaubt eine Rückschau von bis zu drei Monaten – abhängig von der Haarlänge. Besonders wichtig: Das Haar darf nicht chemisch behandelt oder gefärbt sein, da das die Ergebnisse verfälschen kann.
Welche Kriterien muss das Screening erfüllen?
Damit das Alkoholscreening in der MPU anerkannt wird, muss es den CTU-Kriterien entsprechen. Diese Kriterien regeln unter anderem:
- wie die Proben genommen werden
- wie die Teilnehmer eingeladen werden
- welche Labore zugelassen sind
- wie die Dokumentation erfolgt
Nur wenn diese Standards erfüllt sind, wird das Screening im MPU-Gutachten gewertet. Wer die Nachweise nicht korrekt durchführt oder sich auf günstige, aber inoffizielle Tests verlässt, riskiert ein negatives MPU-Ergebnis.
Was wird genau gemessen?
Im Screening wird nicht direkt Alkohol im Körper gemessen, sondern das Abbauprodukt Ethylglucuronid (EtG). EtG ist sehr empfindlich – bereits kleinste Alkoholmengen, zum Beispiel aus Medikamenten oder Speisen, können zu einem positiven Ergebnis führen. Deshalb sollten Teilnehmer während der Nachweisdauer alle versteckten Alkoholquellen konsequent vermeiden. Ein EtG-Wert unter 0,1 mg/L im Urin oder unter 7 pg/mg im Haar gilt als sicherer Hinweis auf Abstinenz.
MPU und Abstinenz: Was verlangt die Behörde?
Ob ein Alkoholscreening notwendig ist, entscheidet die Fahrerlaubnisbehörde auf Basis des Einzelfalls. Bei besonders hohen Promillewerten, wiederholten Auffälligkeiten oder dem Verdacht auf Alkoholabhängigkeit ist in der Regel eine einjährige Abstinenz mit entsprechenden Nachweisen erforderlich. Bei erstmaligem Verstoß und geringerer BAK kann es auch genügen, glaubhaft ein kontrolliertes Trinkverhalten darzulegen – in dem Fall ist nicht zwingend ein Alkoholscreening erforderlich, sondern eine fundierte Reflexion im psychologischen Gespräch.
Fazit
Ein professionell durchgeführtes Alkoholscreening nach CTU-Kriterien ist für viele Menschen der entscheidende Baustein, um die MPU bei Alkohol erfolgreich zu bestehen. Es dokumentiert nicht nur Verzicht, sondern zeigt auch Verlässlichkeit, Eigenverantwortung und die Bereitschaft zur Veränderung. Wer sich frühzeitig informiert, ein geeignetes Labor wählt und die Termine gewissenhaft wahrnimmt, hat beste Chancen auf ein positives Gutachten – und damit auf den Weg zurück zum Führerschein.