Cannabis-Legalisierung: Führerschein zurück ohne MPU? Die Wahrheit!

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Die Cannabis-Legalisierung ist in Kraft – aber was bedeutet das für Ihre MPU? Viele Betroffene fragen sich jetzt, ob sie ihren Führerschein auch ohne MPU zurückbekommen können. Die neuen Gesetze bringen zwar Veränderungen, doch bei der medizinisch-psychologischen Untersuchung gelten weiterhin klare Regeln – vor allem, wenn zuvor der Konsum von Cannabis zu einem Entzug der Fahrerlaubnis geführt hat.

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Auswirkungen die Cannabis-Legalisierung auf die MPU hat, wann Sie wirklich mit Erleichterungen rechnen können – und in welchen Fällen die MPU trotz legalem Cannabis weiterhin notwendig bleibt.

Das wichtigste in Kürze

  • Trotz Cannabis-Legalisierung bleibt das Fahren unter THC-Einfluss verboten – ab 3,5 Nanogramm THC im Blut drohen Bußgeld, Punkte und Fahrverbot.
  • Die Möglichkeit, den Führerschein ohne MPU zurückzubekommen, besteht – aber nur unter bestimmten Voraussetzungen, etwa bei niedrigen THC-Werten und einmaligem Verstoß.
  • Die Cannabis-Führerschein-Amnestie nach § 13a FeV kann eine MPU ersparen, wenn kein Mischkonsum oder Hinweise auf Abhängigkeit vorliegen.
  • Ob eine Neu-Erteilung der Fahrerlaubnis ohne MPU möglich ist, hängt vom Einzelfall ab

Cannabis und Führerschein: Was jetzt gilt

Seit dem 1. April 2024 ist der Besitz, Konsum und private Anbau von Cannabis in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Doch obwohl die Cannabis-Legalisierung längst in Kraft ist, bleibt das Fahren unter THC-Einfluss verboten. Wer unter Einfluss fährt, riskiert auch 2025 noch den Entzug der Fahrerlaubnis – unabhängig davon, ob der Konsum legal war.

Die rechtlichen Grundlagen ergeben sich aus dem Konsumcannabisgesetz (KCanG). Anfangs galt ein THC-Grenzwert von 1 Nanogramm pro Milliliter Blutserum. Seit dem 1. Juli 2024 liegt dieser Grenzwert bei 3,5 Nanogramm. Die Anhebung soll dafür sorgen, dass Cannabis am Steuer nicht strenger geahndet wird als ein geringer Alkoholkonsum. Der neue Wert entspricht etwa der Risikoeinschätzung eines Blutalkoholwerts von 0,2 Promille.

Für bestimmte Personengruppen bleibt das Risiko besonders hoch: Fahranfänger in der Probezeit und alle unter 21 Jahren dürfen weiterhin überhaupt kein Cannabis konsumieren, wenn sie sich ans Steuer setzen. Auch der Mischkonsum von Cannabis mit Alkohol oder anderen Drogen wird besonders streng sanktioniert. In solchen Fällen kommt es häufig zur Anordnung einer medizinisch-psychologischen Untersuchung – unabhängig davon, ob der Konsum mittlerweile erlaubt ist.

Die Hoffnung mancher Betroffener, dass die Cannabis-Legalisierung ermöglich, den Führerschein ohne MPU zurück zu erhalten, erfüllt sich also nicht automatisch. Denn trotz der gesetzlich erlaubten Nutzung stellt die Teilnahme am Straßenverkehr unter THC-Einfluss weiterhin ein ernsthaftes Risiko dar – rechtlich wie auch sicherheitstechnisch. Die Cannabis Legalisierung und MPU bleiben damit eng miteinander verbunden, sobald es um die Frage der Fahreignung geht.

Welche Strafen drohen bei Cannabis am Steuer?

Auch wenn Cannabis seit 2024 unter bestimmten Bedingungen legal konsumiert werden darf, bleibt das Fahren unter THC-Einfluss verboten. Die Cannabis-Legalisierung ändert nichts daran, dass das Führen eines Fahrzeugs unter Drogeneinfluss eine Ordnungswidrigkeit oder sogar eine Straftat darstellen kann – abhängig vom jeweiligen Einzelfall.

Wer mit mehr als 3,5 Nanogramm THC pro Milliliter Blutserum im Straßenverkehr kontrolliert wird, muss mit spürbaren Sanktionen rechnen. Schon beim ersten Verstoß drohen 500 Euro Bußgeld, ein einmonatiges Fahrverbot sowie zwei Punkte in Flensburg. Besonders streng wird der Konsum bewertet, wenn man unter 21 Jahre alt ist oder sich noch in der Probezeit befindet – in diesen Fällen können bereits niedrigere Mengen zu einer Geldbuße führen.

Wird zusätzlich Alkohol konsumiert oder zeigen sich sogenannte Ausfallerscheinungen – also etwa unsicheres Fahrverhalten oder verlangsamte Reaktionen –, darf die Polizei sofort einen Bluttest anordnen. Ist dieser positiv, kann die Fahrerlaubnisbehörde ein Strafverfahren einleiten. Die Strafen reichen vom Entzug der Fahrerlaubnis für mindestens zehn Monate bis hin zu Geldstrafen oder sogar Freiheitsstrafen von bis zu einem Jahr. Die Anzahl der Punkte in Flensburg steigt je nach Schwere des Verstoßes auf zwei oder drei.

Bei wiederholten Verstößen verschärfen sich die Konsequenzen erheblich. Neben höheren Geldstrafen und längeren Fahrverboten kann dann zusätzlich die Anordnung einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) erfolgen. Besonders kritisch wird es, wenn beim Fahren andere Menschen gefährdet wurden – hier ist mit noch strengeren Strafen zu rechnen.

Auch 2025 zeigt sich also: Wer auf eine Rückgabe des Führerscheins ohne MPU hofft, sollte den Konsum von Cannabis und die Teilnahme am Straßenverkehr strikt voneinander trennen. Die Verbindung zwischen Cannabis-Legalisierung und MPU bleibt rechtlich hoch relevant – und wird von den Behörden weiterhin sehr ernst genommen.

Führerschein zurück trotz Cannabis-Legalisierung?

Seit der Legalisierung von Cannabis in Deutschland stellt sich für viele Betroffene die Frage, ob eine zuvor angeordnete MPU noch rechtens ist – oder ob der Führerschein auch ohne MPU zurückerlangt werden kann. Besonders Personen, bei denen der Entzug der Fahrerlaubnis ausschließlich auf dem früheren Grenzwert beruhte, hoffen nun auf eine Neubewertung.

Bis Juli 2024 galt ein THC-Grenzwert von 1 Nanogramm pro Milliliter Blutserum. Schon bei Überschreitung dieses Wertes konnte die Fahrerlaubnis entzogen und eine MPU angeordnet werden. Mit der Einführung des neuen Grenzwertes von 3,5 Nanogramm, der seit dem 1. Juli 2024 gültig ist, haben sich die rechtlichen Rahmenbedingungen verändert. Verwaltungsakte, die allein auf Basis des alten Grenzwerts erlassen wurden, können daher als rechtswidrig gelten und müssten unter bestimmten Voraussetzungen zurückgenommen werden.

Trotzdem bedeutet die Cannabis-Legalisierung nicht automatisch, dass der Führerschein ohne MPU zurückgegeben wird. Die Fahrerlaubnisbehörden prüfen weiterhin individuell, ob Zweifel an der Fahreignung bestehen. Dabei spielen Faktoren wie der Umfang und die Regelmäßigkeit des Cannabiskonsums sowie mögliche Anzeichen einer Abhängigkeit eine zentrale Rolle.

Gerade wenn es um die Verknüpfung von Cannabis-Legalisierung und MPU geht, ist eine professionelle Beratung sinnvoll.

Führerschein zurück durch Cannabis-Amnestie?

In bestimmten Fällen kann die Fahrerlaubnis auch nach einem Verstoß gegen das Cannabisverbot im Straßenverkehr ohne MPU zurückerlangt werden. Grundlage dafür ist eine Regelung in § 13a der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV), die im Zuge der Legalisierung angepasst wurde. Umgangssprachlich ist dabei von einer „Cannabis-Führerschein-Amnestie“ die Rede.

Diese Regelung soll Betroffenen entgegenkommen, die vor dem 1. Juli 2024 aufgrund des alten THC-Grenzwerts in Konflikt mit der Fahrerlaubnisbehörde geraten sind. Allerdings gelten klare Voraussetzungen: Die Person muss erstmals unter Cannabiseinfluss im Straßenverkehr auffällig geworden sein. Der festgestellte THC-Wert darf dabei 1,5 Nanogramm nicht überschritten haben. Zudem darf kein Hinweis auf Mischkonsum – etwa mit Alkohol – oder eine Cannabisabhängigkeit vorliegen.

Erfüllt ein Betroffener diese Kriterien, kann die Behörde auf die Anordnung einer MPU verzichten und die Fahrerlaubnis ohne weitere Begutachtung neu erteilen. Das bietet eine konkrete Chance, im Rahmen der Cannabis-Legalisierung den Führerschein zurück ohne MPU zu erhalten – auch wenn zuvor eine MPU im Raum stand.

Doch auch hier gilt: Die Entscheidung trifft die Behörde im Einzelfall. Wer unsicher ist, ob die Voraussetzungen erfüllt sind, sollte sich frühzeitig beraten lassen – denn im Zusammenhang mit Cannabis Legalisierung und MPU sind oft rechtliche Feinheiten entscheidend.

Führerschein zurück nach der Cannabis-Legalisierung: So läuft es ab

Ob Sie nach dem Konsum von Cannabis Ihre Fahrerlaubnis ohne MPU zurückerhalten, hängt stark vom individuellen Fall und dem Stand des Verfahrens ab. Die Cannabis-Legalisierung hat zwar neue Spielräume geschaffen, doch nicht jede Situation wird automatisch neu bewertet. Entscheidend ist, ob aktuell ein Verfahren läuft, bereits abgeschlossen wurde – oder ob nur eine MPU-Anordnung vorliegt.

Wurde in Ihrem Fall lediglich eine MPU angeordnet, ohne dass die Fahrerlaubnis entzogen wurde, kann diese Anordnung unter Umständen aufgehoben werden. Möglich macht das die sogenannte Amnestie-Regelung. Liegen die Voraussetzungen vor, dürfen Sie weiterfahren – ganz ohne MPU.

Anders sieht es aus, wenn die Fahrerlaubnis bereits entzogen wurde, aber aktuell ein Widerspruchsverfahren läuft. In diesem Fall muss die Behörde die neue Rechtslage mit dem erhöhten THC-Grenzwert berücksichtigen. Ergibt sich daraus, dass der Entzug der Fahrerlaubnis nicht mehr gerechtfertigt ist, kann dieser rückgängig gemacht werden. Ihr Führerschein wird in diesem Fall wieder gültig – eine Neu-Erteilung oder MPU ist nicht notwendig.

Wenn das Verfahren hingegen bereits vollständig abgeschlossen ist und kein Rechtsmittel mehr läuft, lässt sich die damalige Entscheidung nicht einfach rückgängig machen. Dennoch ist es möglich, nach Ablauf der Sperrfrist einen Antrag auf Wiedererteilung zu stellen. Und auch hier gilt: Erfüllen Sie die Voraussetzungen der Amnestieregelung, kann die Behörde unter bestimmten Umständen auf eine MPU verzichten. So bietet die Cannabis-Legalisierung die Chance, den Führerschein zurück ohne MPU zu erhalten – wenn auch nicht in jedem Fall automatisch.

Häufige Fragen zur Cannabis-Legalisierung und dem Führerschein

Bekomme ich meinen Führerschein nach der Cannabis-Legalisierung automatisch zurück?

Nein. Auch wenn Cannabis seit April 2024 legal ist, erfolgt keine automatische Rückgabe der Fahrerlaubnis. Ob Sie Ihren Führerschein zurück ohne MPU erhalten, hängt vom Einzelfall ab – etwa vom THC-Wert, dem Konsumverhalten und dem Stand des Verfahrens.

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Muss ich trotz legalem Cannabis-Konsum zur MPU?

Das kommt darauf an. Die Cannabis Legalisierung und MPU-Pflicht stehen in vielen Fällen weiterhin nebeneinander. Wer regelmäßig konsumiert, Mischkonsum betreibt oder auffällig im Straßenverkehr war, muss in der Regel weiterhin mit einer MPU rechnen.

Gilt der neue THC-Grenzwert auch rückwirkend?

Nur unter bestimmten Bedingungen. Läuft aktuell ein Widerspruchsverfahren oder liegt nur eine MPU-Anordnung vor, kann die neue Rechtslage berücksichtigt werden. Bei abgeschlossenen Verfahren greift die neue Regelung meist nicht rückwirkend.

Was ist die Cannabis-Führerschein-Amnestie?

Die Amnestieregelung erlaubt in bestimmten Fällen eine Rückgabe der Fahrerlaubnis ohne MPU – z. B. bei einem einmaligen Verstoß mit niedrigem THC-Wert. Die genaue Prüfung übernimmt die Fahrerlaubnisbehörde im Einzelfall.

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