Das Medizinische Gutachten wird manchmal dem Medizinisch-Psychologischen Gutachten vorgeschaltet, wenn es sich um ein Cannabis- oder Alkoholdelikt handelt. Die Führerscheinstelle entscheidet beispielsweise nach einer Auffälligkeit außerhalb des Straßenverkehrs, Sie zu einem Medizinischen Gutachten zu laden. Hier geht es vor allem darum, Ihre Konsumgeschichte und Ihren derzeitigen Konsum zu erheben um zu beurteilen, wie viel Gefahr im Straßenverkehr von Ihnen ausgeht. Das Medizinische Gutachten kostet wesentlich weniger als das Medizinisch-psychologische Gutachten, hat jedoch ein hohes Durchfallpotential. Um der Gefahr zu entgehen, nach einem negativen medizinischen Gutachten den Führerschein abzugeben und in ein medizinisch-psychologisches Gutachten zu müssen bieten wir Ihnen sofort und umgehend unsere Hilfe an. Oft bleibt vom Brief der Führerscheinstelle bis zum Termin bei der Begutachtungsstelle nicht viel Zeit. Aus dem Grund bitten wir um einen Dringlichkeitshinweis bei der Terminvereinbarung.
Die MPU ist streng genommen eine Verhaltensanalyse, innerhalb welcher Ihre Verhaltensänderung seit dem Zeitpunkt des/der Delikte/s gemessen wird. Der Begutachter möchte Rückschlüsse auf zukünftiges Verhalten schließen und stellt Ihnen dazu Fragen zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Neben Ihrer Delikte werden Persönlichkeitseigenschaften von Ihnen genauer unter die Lupe genommen. Dabei soll Ihre Motivation, nicht wieder in alte Verhaltensweisen zurückzufallen, zum Tragen kommen. Uns und dem Begutachter ist es wichtig, Ihr Handeln und Ihre Motivation, vergangene Delikte begangen zu haben, nachvollziehen zu können. Aus dem Grund sind Beschönigungen und Notlügen im Gutachten fehl am Platz.
Dem Gutachter werden für das Gespräch keine zeitlichen Vorgaben gemacht. Die zeitliche Spanne kann sich von 30 min bis zwei Stunden erstrecken – in der Regel sind Sie nach einer Stunde jedoch mit dem Gespräch fertig.
Die Führerscheinstelle entscheidet im Einzelnen darüber, ob ein medizinisch-psychologisches Gutachten gefordert wird. In Einzelfällen wird davon abgesehen bzw. nur ein medizinisches Gutachten gefordert. Bei Alkoholdelikten steht in der Regel ab dem Promillewert von 1,6 oder bei Wiederholungstaten ein Gutachten an. Bei Auffälligkeiten mit Drogen ist in den meisten Fällen mit einer MPU zu rechnen.
Sollten Sie bereits einen Antrag auf Neuerteilung bei Ihrer Führerscheinstelle gestellt haben, finden Sie in dem dazugehörigen Antwortschreiben eine Frist, innerhalb welcher ein positives Gutachten vorgelegt werden muss. Beachten Sie dabei, dass Sie bei der MPU eventuell forensisch gesicherte Abstinenznachweise von sechs oder zwölf Monaten vorlegen müssten. Sollten Sie ein Abstinenzkontrollprogramm anstreben, so ist diese Abstinenz nur einige Wochen für die MPU verwendbar und verfällt, sollte sie nicht rechtzeitig genug dem Begutachter vorgelegt werden. Die Abstinenz muss zwangsläufig vor dem Gutachten erfolgreich abgeschlossen sein. Wir klären Sie vollumfänglich im Erstgespräch über alle Fristen auf.
Bei der Auswahl einer geeigneten Abstinenzstelle muss darauf geachtet werden, dass diese die Akkreditierung für Fahreignungsuntersuchung nachweisen können. Bei der Auswahl der richtigen Abstinenzstelle beraten wir Sie gerne umfassend im Erstgespräch.
Dieses Gerücht können wir nicht bejahen. Wenn Sie eine qualifizierte verkehrspsychologische Beratung in Anspruch nimmst erhöht sich die Chance das erste Mal durchzukommen um 90 %. Im Allgemeinen kann man sagen, dass bis zu 60 % der MPU-Vorstelligen ihr Gutachten mit einem positiven Ergebnis bestehen. Von diesen 60 % haben sich über 90 % vorher verkehrspsychologisch beraten lassen.
Bei Alkohol- und Drogendelikten wird meist eine Abstinenz benötigt. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es möglich, ohne Abstinenz in die MPU zu gehen. Nach einem persönlichen Gespräch inklusive Sichtung Ihrer Unterlagen und der Korrespondenz mit der Führerscheinstelle können wir Sie dazu umfassend beraten.
Der Beginn deiner Abstinenz sollte so gewählt werden, dass der Antrag auf Neuerteilung zumindest gestellt oder bereits bearbeitet wurde und Sie die Möglichkeit haben, innerhalb der in diesem Antrag zugeteilten Frist in die MPU zu gehen. Die Abstinenz ist nach Beendigung nur einige Wochen verwendbar, daher ist der richtige Zeitpunkt wichtig zu wählen.
Die Chancen sind erheblich höher, mit einer qualifizierten Vorbereitung ein positives Ergebnis im Gutachten zu erzielen. Nur 60 % aller Menschen, die zur MPU gehen, bestehen diese mit einem positiven Ergebnis. Von diesen 60 % waren über 90 % in einer verkehrspsychologischen Vorbereitung. In den meisten Fällen sparen Sie mit einer fundierten Vorbereitung sogar Zeit, Nerven und Geld, da Sie mit einer wesentlich höheren Wahrscheinlichkeit beim ersten Mal durchkommst und kein zweites Mal in die MPU müssen.
MPU Vorbereitung ist kein geschützter Begriff. Aus diesem Grund tummeln sich viele Scharlatane und Amateure auf dem Markt. Ein seriöser Anbieter kann Ihnen eine etwaige Kostenaufstellung unterbreiten, welche Sie auf dem Weg zur MPU erwartet. Des Weiteren sollte ein Vorbereiter einen Masterabschluss als Psychologe aufweisen und im verkehrspsychologischen Bereich ausgebildet sein. Neben diesen fachlichen Anforderungen sollten Sie sich menschlich auf Ihr Gegenüber einlassen können. Die MPU-Vorbereitung ist ein psychologischer Prozess, in welchem auch unangenehme innerhalb der Beratung zum Tageslicht kommen.
Ab dem Zeitpunkt des bearbeiteten Neuantrags der Führerscheinstelle haben Sie eine Frist, innerhalb welcher Sie ein positives Gutachten bei Ihrer Führerscheinstelle vorlegen sollten. Im besten Fall haben Sie die Zeit bereits genutzt, um sich umfassend auf die anstehende MPU vorbereiten zu lassen. Sobald der große Tag gekommen ist und Sie gut vorbereitet in die MPU gehen dauert es in der Regel 10 bis 14 Tage, bis Sie Ihr – im besten Fall positives – Gutachten in den Händen halten. Die Nacharbeitszeit wird für Absprachen zwischen ärztlichem und psychologischem Personal sowie anfallenden Schreibarbeiten benötigt.
